Bis ein Regentropfen auf seinem Weg durch die Bodenschichten zu Grundwasser wird und tief im Boden zu einem Trinkwasserbrunnen fließt, vergehen viele Monate und Jahre, manchmal auch Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende. Es kommt ganz darauf an, wie mächtig die Bodenschichten sind und in welchen Schichten, in welcher Tiefe und auf welchem Weg das Grundwasser zu den Brunnen fließt.
In den Wassereinzugsgebieten der Landeswasserversorgung auf der Schwäbischen Alb beträgt die mittlere Verweilzeit des Grundwassers 10 bis 15 Jahre. Schadstoffeinträge machen sich also erst spät bemerkbar, ebenso deren Beseitigung. Man spricht daher vom „langen Gedächtnis“ des Grundwassers. Dabei gibt es eine Ausnahme. Das Grundwasser der Fassung 4 im zentralen württembergischen Donauried hat ein Alter von 10 000 Jahren. Es stammt also vom Ende der letzten Eiszeit.