Die gute Nachricht gleich vorweg: Ja, Babys und Kleinkinder können hierzulande bedenkenlos Leitungswasser trinken. Bleirohre sind in Baden-Württemberg seit 1909 verboten. Nur in wenigen Altbauten aus der Zeit davor können noch Bleileitungen verlegt sein. Wer bezüglich der Qualität seines heimischen Trinkwassers unsicher ist, kann sich bei der örtlichen Gemeinde, dem zuständigen Wasserversorgungsunternehmen oder einem unabhängigen Prüflabor informieren.
Trinkwasser unterliegt in Deutschland den strengen Richtlinien der Trinkwasserverordnung. Für deren Einhaltung sind die Wasserversorgungsunternehmen verantwortlich, die das Trinkwasser entsprechend aufbereiten und sorgfältig auf verschiedene Parameter und Spurenstoffe kontrollieren. Ernährungsexperten sehen daher keine Bedenken beim Konsum von Trinkwasser durch Kinder, im Gegenteil. Ungesüßt, als Tee zubereitet oder mit wenig Fruchtsaft gemischt als Schorle bereitgestellt, ist Trinkwasser der perfekte und noch dazu preisgünstige Durstlöscher. Gerade einmal 0,2 Cent kostet hierzulande ein Liter Trinkwasser im Durchschnitt (siehe auch Her mit dem Hahnenwasser!).
Für das Anrühren von Babynahrung greifen heute viele Eltern zu stillen Mineralwässern oder zu speziellem „Babywasser“. Letzteres enthält geringere Mineralstoffmengen als übliches Mineralwasser und ist mit dem Hinweis „Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ gekennzeichnet. Dennoch ist die Verwendung dieser Wässer nicht notwendig. Sofern frisches und ca. 12 Grad Celsius kühles Trinkwasser aus der Leitung zur Zubereitung von Fertigmilch, Babybreis oder -tees verwendet wird, ist selbst ein vorheriges Abkochen nicht notwendig.
Da sich das Trinkwasser über Nacht in der Leitung jedoch erwärmen kann (sogenanntes „Stagnationswasser“), sollte man es am Morgen ablaufen lassen, bis kühles Wasser nachfließt. Vom Gebrauch von Wasserfiltern wird eher abgeraten, da sich darin Keime bilden können. Wasser aus Hausbrunnen sollte ebenfalls zunächst einer Eignungsprüfung unterzogen werden, da dieses vor allem in ländlichen Gebieten den zulässigen Nitrat-Grenzwert von 50 mg/l überschreiten kann.
Bieten Sie Ihren Kindern zu den Mahlzeiten etwas zu trinken an (gesunden Babys ab der 3. Breimahlzeit neben
Mutter- bzw. Säuglingsmilch).
Besonders geeignet: Frisches Trinkwasser oder ungesüßte Tees.
Stellen Sie die Getränke in Reichweite der Kinder und erinnern Sie sie besonders an heißen Tagen und beim Spielen, genug zu trinken.
Wichtig für später: Geben Sie auch in die Schule immer ein Getränk mit.