Das Grund- und Quellwasser, das die Landeswasserversorgung zur Trinkwassergewinnung fördert, entstammt den Vorkommen der Schwäbischen Alb.
Das Mittelgebirge besteht aus Kalkstein, weshalb das gewonnene Wasser einen hohen Calcium-Gehalt und eine hohe Wasserhärte aufweist. Sie beträgt durchschnittlich 22 und maximal 28 Grad deutscher Härte.
Kalkhaltiges Trinkwasser ist nicht gesundheitsschädlich, ganz im Gegenteil. Calcium und Magnesium, aus denen Kalk besteht, sind für den menschlichen Körper wichtige Mineralstoffe.
Unseren Haushaltsgeräten, wie z.B. Wasch- und Kaffeemaschine, tut Kalk jedoch weniger gut und so bevorzugen viele Menschen eher weicheres Wasser. Wie hart das in Ihrer Gemeinde abgegebene Trinkwasser ist, erfahren Sie vor Ort.
Bei der Landeswasserversorgung wird das gewonnene Trinkwasser im Rahmen der „Schnellentcarbonisierung (SEC)“ auf 13 Grad deutscher Härte reduziert. Dadurch kommt es zu geringeren Kalkablagerungen und es werden weniger Salz-, Wasch- und Reinigungsmittel in den Haushalten und der Industrie benötigt.
Das Verfahren der Schnellentcarbonisierung (SEC) besteht aus mehreren Stufen, in denen u.a. hochreines Kalkwasser produziert wird. In den Reaktoren der SEC-Anlage wird das Kalkwasser mit hartem Grundwasser gemischt, wodurch die Ausfällung des Calcium-carbonats (Kalk) bewirkt wird.
Der im Wasser gelöste Kalk lagert sich an Kristallisationskeimen an, die als fein vermahlene Kalkpellets dem Gemisch regelmäßig beigegeben werden. Mit der Zeit werden die Pellets größer, das Wasser wird weicher. Nach rund zehn Tagen setzen sich die Pellets am Boden der Reaktoren ab und werden abgezogen.
Auf diese Weise fallen täglich rund 50 Tonnen Kalkpellets an, die bei der Herstellung von Spezialglas, in der Futtermittelindustrie oder bei der Aufhärtung sehr weichen Trinkwassers bei anderen Wasserversorgungsunternehmen verwendet werden. Der Verkaufserlös wird zur Deckung der Betriebskosten genutzt.