Frau Fischeder, eine Übertragung des Virus über unser Trinkwasser – ist das denkbar?
Der Hauptübertragungsweg des Coronavirus ist die Tröpfcheninfektion, direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege oder auch indirekt über Hände, die mit Mund-oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden. Eine Übertragung über das Trinkwasser ist nach heutigem Kenntnisstand ausgeschlossen.
Das Coronavirus kann also nicht über das Trinkwasser übertragen werden. Aber Viren und Bakterien gibt es viele – wie stellen Sie sicher, dass sich andere Krankheitserreger nicht über das Trinkwasser ausbreiten können?
Das Trinkwasser wird durch verschiedene Barrieren vor Verunreinigungen geschützt. Neben dem Schutz der Wassergewinnung ist das bei der LW die Aufbereitung in den Wasserwerken. Die Wirksamkeit der mehrstufigen Aufbereitung, die aus einer Flockungssedimentation, einer Desinfektion mit Ozon, zwei Filtrationsstufen und zwei weiteren Desinfektionen besteht, kontrollieren wir täglich. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass alle Krankheitserreger einschließlich Viren zurückgehalten werden. Nur mikrobiologisch einwandfreies Trinkwasser gelangt in das Leitungsnetz.
Wie kontrollieren Sie die Trinkwasserqualität im Allgemeinen?
Grundlage ist die Trinkwasserverordnung. Über die Mindestzahl an Untersuchungen auf chemische und mikrobiologische Parameter hinaus beproben und messen wir häufiger und deutlich mehr als gesetzlich gefordert.
Dr. Regine Fischeder, Leiterin Mikrobiologie bei der LW, erklärt, warum das Virus SARS-CoV-2 unserem Trinkwasser nichts anhaben kann.