Bereits den ersten Kulturen der Menschheit in Persien und Ägypten, aber auch den Sumerern im heutigen Irak, war der Weinbau bekannt. Seit dem 6. Jahrtausend vor Christus hat er eine große Bedeutung nicht nur als landwirtschaftliches Erzeugnis, sondern auch im sozialen und religiösen Leben der Menschen. Im antiken römischen Imperium wurde der Wein zur Massenware. Wein wurde in großen Mengen und zu jeder Tageszeit getrunken. Beim Militär in Britannien etwa wurden im Kastell Vindolanda an einem Tag 73 modii, also 635 Liter, an eine 500 Mann starke Garnison ausgegeben. Als sich die Einwohner Roms unter Kaiser Augustus über steigende Weinpreise beschwerten, verwies dieser auf das gerade fertiggestellten Aquädukt „Aqua Virgo“ und meinte, in Rom müsse niemand Durst leiden. Eine Provokation, denn hier floss nur Wasser, kein Wein.
Wein wurde bei den Römern in der Antike selten pur getrunken, galt dies doch als Zeichen für Barbaren. So erfanden die Römer die „Schorle“. Das Mischungsverhältnis schwankte je nach Vorliebe und Wirt. Bestellte man irgendwo Wein, bekam man ihn bereits mit Wasser vermischt. Klares kaltes Wasser tranken die Römer dagegen selten. Meist nutzten sie es zum Verdünnen. Das bekannteste nichtalkoholische Getränk in der Antike war „posca“, eine römische Limonade. Dabei handelte es sich nicht um ein gesüßtes Getränk, sondern schmeckte wie Essigwasser. Den säuerlichen Geschmack fanden die Römer erfrischend. Echter „posca“ wurde mit Weinessig, nicht jedoch mit saurem, alkoholhaltigem Wein hergestellt.
Um sich selbst versorgen zu können, schufen die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn am nördlichen Schwarzwaldrand eine einmalige Kulturlandschaft. Neben Ackerbau, Handwerk und Viehzucht zählte dazu auch der Weinbau. An den Weingenuss der Mönche erinnert im Herrenrefektorium, dem früheren Speisesaal, eine Säule mit einer eingravierten Rinne. Der Legende nach soll hier einst Klosterwein geflossen sein. Auf dem „Closterweinberg“ wachsen heute wieder Reben. Wie in Maulbronn hat der Weinbau in vielen Klöstern eine lange Tradition. Da häufig kein Wasser von guter Qualität zur Verfügung stand, war Wein oft die bessere Alternative. Wein nutzte man neben dem täglichen Gebrauch auch für die Abendmahlsfeier.